13.07.21

Nachhaltige Büromöbel durch und durch
Es sind keine Einzelfälle!
2012 sterben in einer KiK-Zulieferfabrik in Pakistan 258 Arbeiter:innen durch mangelnden Brandschutz1. In demselben Jahr werden 34 streikende Mienenarbeiter:innen vor einer Platinmine in Südafrika erschossen2. In Bangladesh stürzt 2013 das Rana Plaza ein, eine große Halle in Sabhar, in der mehrere Textilfirmen untergebracht waren, 1135 Menschen sterben und 2438 Menschen werden verletzt3. Deutsche Firmen umspannen mit ihren Lieferketten die ganze Welt. Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden entlang dieser Ketten sind keine isolierten Tragödien, sie werden bewusst in Kauf genommen um von Wettbewerbsvorteilen zu profitieren. Damit soll jetzt Schluss sein.
Ein Gesetzesentwurf für die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten wurde kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedet: das sogenannte Lieferkettengesetz4.Ziel davon ist es, in Deutschland ansässige Unternehmen künftig zu verpflichten, Verantwortung für die Einhaltung internationaler Menschenrechte entlang ihrer Lieferketten zu übernehmen.
Auch Arbeitsbedingungen ihrer Zulieferer sollen überprüft werden – und das bis hin zur Miene oder bis zum Feld.
Unternehmen müssen beweisen, dass sie alles in ihrer Macht stehende getan haben, um Menschenrechtsverletzungen entlang ihrer Lieferkette zu vermeiden. Es sollen Risiken identifiziert, bewertet und im Anschluss reduziert oder sogar gänzlich umgangen werden. Zusätzlich muss eine Verantwortungs- und Berichtstruktur in allen Abteilungen etabliert werden.
Wir finden das toll! Das Lieferkettengesetz sendet wichtige Signale an Unternehmen, die sich bereits für ein sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften bemühen, das aber bisher mit Wettbewerbsnachteilen abgestraft wurde. Der Kerngedanke ist für uns als ökosozialer Betrieb von enormer Bedeutung: bis wohin reicht eigentlich unser Weltverbesserkurs? Unter welchen Umständen wollen wir Gewinne machen und zu welchem Preis? Betroffen sind zunächst Unternehmen mit einer Größe ab 3000 Mitarbeiter:innen und das auch erst ab 2023. Als kleines Jungunternehmen sind wir also eigentlich nicht von dem Gesetz betroffen, haben aber schon heute größere Ambitionen.
In unserem kurzen Bestehen sind bestimmt noch nicht alle Entscheidungen gefallen. Trotzdem achten wir im Rahmen unserer Lieferkette auf einen möglichst direkten Bezug unserer Materialien von regionalen Herstellern und auf deren umweltfreundliche Beschaffenheit.
So fördern wir Kreislauffähigkeit, vermeiden nicht abbaubare Abfälle und stärken lokale und regionale Kooperationen. Zum Beispiel beziehen wir unsere Kreislauf- und Sperrholzplatten von einem regionalen Hersteller. Und weil wir alle ein Recht auf einen Arbeitsplatz haben, der keine toxischen Gase ausdünstet, sind die Sperrholzplatten aus Birkenholz auch schadstofffrei verfügbar. Schadstofffrei sind auch unsere Lacke und Leime, die wir aus deutscher Produktion und lokalem Handel beziehen. Unsere Beschichtungen bekommen wir von einem Oldenburger Betrieb, wobei uns der Hersteller des darin enthaltenen Pulvers zur Zeit nicht bekannt ist. Weitere Beschläge kommen aus dem regionalen Fachhandel und werden in Ostwestfalen hergestellt.
Unsere erste Bestellung wurde erfolgreich ausgeliefert, und das in Kartonagen aus einer Kooperation mit einem Oldenburger Betrieb. Die Auslieferung selbst wie auch unsere Einkäufe erledigen wir mit einem Oldenburger Carsharing Unternehmen.